Als besonderes „Sahnehäubchen“ bekommt das Medici sogar noch ein kleines Café. „Es soll ‚Medicino‘ heißen“, verrät Apothekerin Karin Wetzel-Hobel. Dass es kommt, wie es heißt und dass der Espelkamper Gastronom Johann Schneider es führen wird, sei bei der jüngsten Mieterrunde des Ärztehauses bekannt gegeben worden, bestätigen auch Sergej Fuchs (Rehe-Shop), Hörakustikerin Nicole Krinke und Podologin Gabriele Dyck, die ebenfalls in den kommenden Monaten mit ihren Gesundheitseinrichtungen in das Gebäude an der Ostlandstraße einziehen werden.
„Es wird ein kleines Café geben“, bestätigt auch Karl-Heinz Borchers vom Bauunternehmen Borchers und Aumann auf Anfrage. Die Firma wird zusammen mit dem Architektenbüro Koop-Lohmann das Ärztehaus schlüsselfertig übergeben. „Für das Café wird ein kleiner Anbau auf der Rückseite errichtet. Dort können Praxenbesucher einen Kaffee trinken, während sie warten. Aber natürlich auch Gäste aus der Umgebung“, sagt Borchers.

Wunsch der Bauherrin
Zu Beginn der Planungen sei Gastronomie mit eingeplant worden. „Aber weil der Platz im Haus immer weniger wurde, ist das Projekt zwischenzeitlich verworfen worden“, erklärt Borchers. Nun werde es auf besonderen Wunsch der Bauherrin (Investor ist die Harting Technologiegruppe, Anm. der Red.) doch verwirklicht. „Das kleine Café wird 37 Quadratmeter Fläche haben und eine Terrasse von etwa 25 Quadratmetern“, sagt er. „Es wird auf jeden Fall in exklusiver Ausführung umgesetzt“, fügt Borchers hinzu. Matthias Tegeler, Fachbereichsleiter bei der Stadt Espelkamp, bestätigte: „Frau Harting-Hertz hat immer großen Wert darauf gelegt, dass ein gewisser Standard erreicht wird.“

Von einem Ende zum anderen
Dass das Ärztehaus nach einem hohen Standard geplant ist, lässt sich auch an der Apotheke erkennen, die dort am 1. Oktober eröffnen soll. „Sie wird hypermodern sein“, sagt Apothekerin Karin Wetzel-Hobel, die seit 32 Jahren die Ostland-Apotheke in Espelkamp betreibt. Für sie und ihr Team ist es nur ein Umzug vom einen Ende der Ostlandstraße zum anderen. Wie modern die neue Apotheke wird, beschreibt die Fachfrau. „Wir haben Kommissionierungsautomaten mit Ausgaben an allen fünf Kassen und außerdem noch einen Autoschalter an der Rückseite des Gebäudes“, sagt sie. Dieser biete die Möglichkeit, Medizin zu bekommen, „wenn es mal schnell gehen soll“. Auf insgesamt 300 Quadratmetern mit Verkaufsraum, Lager, Labor und einem diskreten Beratungsraum sind zwölf Kollegen tätig, „fünf bis sechs in jeder Schicht“, wie Wetzel-Hobel berichtet.
„Ich wollte eigentlich gar nicht in das Ärztehaus ziehen“, gesteht sie. Doch als die umliegenden Ärzte ankündigten, ihre Praxen zu verlegen, sah sich die Apothekerin gezwungen, ebenfalls diesen Schritt zu machen. „Mit der Insellage hätte ich in einer Konkurrenzsituation schlecht ausgesehen. Das hätte mich an meinem Arbeitsende noch um die Früchte meiner Jahrzehnte langen Arbeit in Espelkamp gebracht“, ist sie sich sicher. „Aber jetzt freue ich mich auf das, was kommt.“

Reha-Shop in der Kernstadt
Sergej Fuchs gehörte zu den Ersten, die sich um einen Platz im Haus bemüht hatten. „Ich wollte schon lange eine Filiale in der Kernstadt“, sagt der Inhaber des Reha-Shops in Alt-Espelkamp, der insgesamt 30 Mitarbeiter hat. Es biete eine breite Palette von Dienstleistungen und Hilfsmitteln rund um das Thema Beweglichkeit. Angefangen beim einfachen Rollator über Elektro-Rollstühle bis hin zu Krankenbetten und Umbaumaßnahmen im Haus. Hinsichtlich der technischen Hilfsmittel erklärt er: „Wenn jemand nur fünf Millimeter irgendeines Körperteils bewegen kann, dann machen wir ihn mobil.“

Moderne Hörsysteme
Auch Hörakustikerin Nicole Krinke freut sich bereits auf den Umzug ihrer kleinen Espelkamper Filiale in neue großzügige Räume. „Sie wird wie unser Geschäft in Lübbecke auf dem neuesten Stand der Technik sein“, sagt sie. Auf 140 Quadratmetern sei Platz für zwei hochmoderne Anpassräume. „Vier Mitarbeiter beraten Kunden und passen Hörsysteme in allen Portemonnaie-Klassen an“, sagt Krinke. Mit im Team ist auch eine Päd-Akustikerin, die zusätzlich für Kinderhörsysteme ausgebildet ist. Das Angebot reicht außerdem von maßgeschneidertem Gehörschutz bis zum Hausbesuchsservice und kontaktlosem Hol- und Bringdienst. „Unsere Welt in Sachen Hörsysteme schreitet in Windeseile voran. Es ist ein vielfältiger Beruf. Da muss man immer am Ball bleiben“, sagt Nicole Krinke. Bis das Geschäft ins Medici einzieht, hat Krinke Hörsysteme vorübergehend eine Station im Hotel Mittwald.

Erste Podologische Praxis
Vielfältig ist auch der Beruf von Gabriele Dyck, Espelkamps erster Podologin. „Das ist nicht zu verwechseln mit einfachen Fußpflegern“, sagt sie. Die langjährige Krankenschwester und Wundexpertin hat eine dreijährige Ausbildung zur Podologin absolviert. Gemeinsam mit einer Kollegin wird sie auf 150 Quadratmetern fünf Behandlungsräume haben. „Wir müssen strenge Hygienepläne einhalten“, sagt sie. Die Podologinnen behandeln diabetische Füße, Hühneraugen und Warzen und können beispielsweise Spezialspangen bei eingewachsenen Nägeln anpassen. „Obwohl wir zurzeit noch im Mittwaldcenter eine Praxis haben, kommen 70 Prozent der Patienten aus Lübbecke“, sagt Gabriele Dyck.